Ähnliche Projekte im englisch- und
französischsprachigen Raum
In Frankreich und den USA gibt es einige Projekte nach diesem Konzept, die bereits umgesetzt wurden. Eine Auswahl bereits begonnener und abgeschlossener Maßnahmen an mehreren Flüssen und Nebenflüssen ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Tabelle 1: Tabelle 1: Gewässer in Frankreich, an denen bereits Projekte nach dem „Espace de Liberté“-Konzept umgesetzt wurden
Die Projekte im französischsprachigen Raum können in verschiedene Kategorien unterteilt werden. So gibt es einige Projekte, die sich aufgrund von schlechter Wasserqualität, Bau von Kieswerken oder Hochwasserproblematik mit dem Pendelraum des entsprechenden Flusses beschäftigt haben.
Ein Abschnitt der Loire wurde im Projekt „Preservation and restoration of the mobility axis of the Loire and its tributaries“ beispielsweise mit dem Ziel der Verbesserung der Wasserqualität, Untersuchung der Geologie und eine Untersuchung der Veränderung des Flussverlaufes in der Geschichte bearbeitet (Agir pour l’eau, les espaces, les espèces 2013). Bei einem Projekt an der Vistre, war ebenfalls die Wasserqualität der ausschlaggebende Aspekt (La Compagnie des Forestiers 2021). An dem Rongeant wurde das Projekt “Remeandering of the Pisancelle and erasure of three engineering structures on the Rongeant in Poissons” durchgeführt, nachdem sich die Erosion durch den Kiesabbau zu stark verändert hatte (Reméandrage o.j.). Ein weiteres Projekt, dass sich mit dem ökologischen Hochwasserschutz beschäftigt hat, fand am Gewässer Romanche statt (SYMBHI 2021).
Es gab allerdings auch Projekte mit dem naturschutzfachlichen Ziel, also die natürliche Dynamik und Prozesse zu fördern und dadurch neue Lebensräume zu schaffen bzw. zu erhalten. Die Projekte „Program for the sustainable management of the River Adour mobility area” und “Program Loire Nature” können hier exemplarisch genannt werden. Diese beiden Projekte haben es sich zur Aufgabe gemacht, die angrenzenden Flächen der Loire und Adour zu pachten bzw. kaufen und dadurch die angrenzenden Flussbereiche wieder dem Gewässer zur Verfügung zu stellen (Riviere Allier 2021, Institution Adour 2019). Weitere Projekte zum Pendelraum der Gewässer in Frankreich sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Tabelle 2: Ähnliche Projekte in Frankreich
In den USA gibt es ebenfalls einige Projekte zum Thema Pendelraum von Fließgewässern. Dort wurden zwischen 1985 und 2005 bereits 500 Dämme entfernt, um den Flüssen wieder mehr Raum für natürliche Dynamik zu geben (Pess et. al 2005).
Als Beispiel kann man hier den Fluss Cosumnes in Nord-Kalifornien nennen, bei dem bereits in den späten 1990er Jahren die Aue wieder an den Fluss angebunden wurde, um die typischen Lebensräume wiederherzustellen. Auch am Fluss Clearwater wurde der Damm entfernt, um wieder mehr Pendelraum zur Verfügung zu stellen (Pess et. al 2005). In Oregon, am Fluss Johnson Creek wurden 260m Aufläche renaturiert und zusätzlich Pendelraum für den Hochwasserschutz zur Verfügung gestellt (Ahilan et al. 2018). Diese Gegend ist besonders von Hochwassern betroffen, da sie nah am Atlantik liegt und dort häufig Starkregenereignisse vorkommen. Ebenso wurden am Fluss Willamette seit 1850 immer wieder Projekte durchgeführt um die natürlichen Dynamiken wiederherzustellen und dadurch die sozialen und ökonomischen Strukturen in der Umgebung zu sichern (Hulse & Gregory 2004).
Tabelle 3 : Ähnliche Projekte in den USA